Oder: Druck verdammt nochmal nicht in zu großen Formaten, sofern Du es nicht täglich machst! Nein, der Epson Stylus Pro 3880 ist nicht perfekt…

Die Tinten werden einem nicht gerade geschenkt, aber darüber finanziert sich ein Druckerhersteller nunmal. Dass ein Teil der gekauften Tinte nicht mal verwendet werden kann, ist in der Kategorie „unschön“ zu verbuchen. Dass zusätzlich bei JEDEM Wechsel von mattem Papier zu Glanzpapier – und somit von Matt Black Tinte zu Photo Black (und vice versa) – ordentlich schwarze Tinte in die Binsen, nein: in den natürlich ebenfalls kostenpflichtigen Wartungstank geht: Epson-exklusiv, aber der informierte Käufer weiß es. Und macht man diesen Wechsel NICHT regelmäßig, so wartet eine unerfreuliche Überraschung, denn dann verliert der Drucker reichlich schwarze Tinte… und zwar an der schlechtest möglichen Stelle: auf dem zu bedruckenden Papier. Und wo wir vom Papier reden… natürlich ist der 3880 beim Papiereinzug eine Diva vor dem Herren.

Klingt nach einem Fehlkauf? Weit gefehlt! Auf so wenig Standfläche bekommt man andernorts schlicht keinen A2-Fotodruck. Stellt man sich im Einkauf halbwegs geschickt an, so kann man selbst mit Originaltinten vergleichsweise preiswert drucken. Und auch die Ergebnisse müssen keinen Vergleich scheuen. Ja, ein Zehn-/Zwölf-Farben-Modell mag vielleicht messbar besser sein, aber mit bloßem Auge ist eine sichtbare Unterscheidung eine Angelegenheit im Grenzbereich, oder böse ausgedrückt: eine Frage des Marketings.

Was hat mich und meinen ehemaligen Epson 3880 (die Zusätze „Stylus“ und „Pro“ spare ich mir fortan… ach was, sparen wir uns teilweise auch noch „Epson“) entzweit? Selbst reflektiert muss ich eingestehen: Größenwahn. Was war passiert? A2 oder A2+ sind Formate, die mehr als 99 % aller Hobby-Fotografen, wenn überhaupt irgendwann einmal, vom Dienstleister erhalten. Gehörst Du zu dem einen Prozent, das weder Investitionskosten noch Lernkurve scheut, und sich entweder einen Epson 3880 (bzw. Vorgänger 3800 oder Nachfolger P-800) oder einen Canon Pro-1000 ins Haus holt / geholt hat, so sieht nach dem 50. A2-Print ein solcher irgendwann, irgendwie… kleiner aus. Du willst eine Nummer hochgehen. Weil Deine Kamera es kann. Und wenn es nur bei gestitchten Aufnahmen so ist. Und weil Du es kannst. Glaubst Du.

Um jedes Missverständnis zu vermeiden: MACHT DAS NICHT! NIEMALS! Jenseits von A2 bzw. 43cm Breite lohnt es sich nicht. Vielleicht nicht einmal jenseits von A3. Nicht für Amateure, und in den meisten Fällen nicht einmal für Profi-Fotografen.

Neugeräte ab A1 kosten im mittleren bis hohen vierstelligen Bereich. Das kann man sich nicht schönreden, so viel druckt kein privater Verbraucher. Und wer wirklich viele Prints verkauft, den sollten die Kosten eines Dienstleisters eh nicht interessieren. Gebrauchtgeräte kosten je nach Zustand auf den ersten Blick weniger, aber gerade das sind regelrechte Spardosen. Und damit ist es bei weitem nicht getan, ob nun neu oder gebraucht. Jeder Hersteller, jedes Modell hat hier seine eigenen Marotten, einen Wenignutzer zu bestrafen. Du zahlst richtig viel Tinte, zu zahlst richtig viel für Druckköpfe, oder Du zahlst richtig, richtig viel für den Servicetechniker. Wenignutzer heisst: Du lässt Deinen Drucker nicht regelmäßig (=mindestens alle 60 Stunden) laufen. Was sie ALLE eint: DU. ZAHLST. RICHTIG. VIEL. Und wo Du auch immer glaubst, etwas sparen (soll heißen: noch mehr Kosten vermeiden) zu können – am Ende zahlst Du dann erstecht doppelt und dreifach.

Hab ich zumindest. Und darauf bin ich alles andere als stolz. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade ein gebrauchtes Gerät, das „wahrscheinlich nur eine Reinigung braucht“, auf gut deutsch eins ist: DEFEKT, bis man mir das Gegenteil beweist! Nehmt diese, meine, Erfahrung mit: Kauft niemals, NIEMALS ein Gerät, das keinen fehlerfreien Düsentest schafft. In meinem Dritten Anlauf hat es geklappt, die beiden zuvor waren praktisch Totalverluste. Und was zunächst nach Happy End klingt (ja, es war ein fehlerfreier Düsentest), kann man sich in wenigen Wochen mit Dritthersteller-Tinten selbst madig machen, die vielleicht bei regelmäßigem Gebrauch und einem gewissen Verzicht auf Foto-Realismus alltags-tauglich sein mögen, aber für einen gelegenheitsnutzenden Hobbyfotografen eben nicht mehr. Dabei hatte mir der Verkäufer des tatsächlich einwandfreien und top-gepflegten Geräts reinen Wein eingeschenkt: die Prints vom Dienstleister hatten sich FÜR IHN mehr gelohnt als die aus dem Großformatdrucker. Und der war Profi, der sein Geld mehrheitlich mit Prints verdient hat. Solche Alarmsignale sollte man einfach nicht ignorieren. Aber gut, Fotos zu drucken ist eben keine Frage der Rentabilität, man will das Bild einfach vom Auslösen bis zum ausdruck selbst geschaffen haben.

Nach diversen Irrungen und Wirrungen durch die Formate A1 und sogar A0, bin ich glücklich wieder im A2-Format angekommen. Beim Epson 3880, den ich kannte und eben wieder neu kennen lerne. Nachdem ich beim Kauf auch hier zwei defekte Gebrauchtgeräte umschifft habe (Düsentest ist ein MUSS, hatte ich das erwähnt?). Und die Prints sehen so groß aus! Was zugegeben nicht sonderlich schwer ist, nachdem ich aus den o. g. Gründen über ein Jahr keinen zufriedenstellenden Druck mehr in Händen hatte. Ein Druck in A3 oder A2 ist eben signifikant größer als gar keiner. Und sieht in einem wohl dimensionierten Passepartout auch noch um einiges größer aus. Auch ein solches kann man selbst anfertigen, aber das ist eine andere (und wie ich vorab verraten kann: viel erfreulichere) Geschichte, die ich vielleicht ein andermal erzähle.